Gesetzklar
Bund BGBl: BGBl I Erstverkündet: 26. Mai 1994
§ 109a

§ 109a – Recht auf Interoperabilität

(1) Den Versicherten sind auf Verlangen ihre personenbezogenen Gesundheitsdaten unverzüglich und kostenfrei von dem Datenverantwortlichen einer digitalen Pflegeanwendung nach § 40a im interoperablen Format herauszugeben. Die Versicherten können verlangen, dass ihre personenbezogenen Daten von der in Satz 1 genannten Stelle an einen Datenverantwortlichen einer digitalen Pflegeanwendung nach § 40a ihrer Wahl oder an ihre Pflegekasse oder an das private Pflegeversicherungsunternehmen, das die private Pflege-Pflichtversicherung durchführt, nach Absatz 4 im interoperablen Format übermittelt werden. § 630f Absatz 3 und § 630g des Bürgerlichen Gesetzbuches bleiben hiervon unberührt. (2) Das geltende interoperable Format bei der Übermittlung aus und in digitale Pflegeanwendungen ergibt sich aus den Interoperabilitätsanforderungen nach § 6 Absatz 1 in Verbindung mit § 7 der Digitale Pflegeanwendungen-Verordnung. (3) Die Pflegekassen und die privaten Pflegeversicherungsunternehmen, die die private Pflege-Pflichtversicherung durchführen, sollen die Versicherten bei der Verfolgung ihrer Ansprüche nach Absatz 1 unterstützen. Die Unterstützung der Pflegekassen und der privaten Pflegeversicherungsunternehmen, die die private Pflege-Pflichtversicherung durchführen, nach Absatz 1 Satz 1 soll insbesondere umfassen, mit Einwilligung der Versicherten deren personenbezogene Daten stellvertretend für die Versicherten anzufordern. (4) Die auf Grundlage der Einwilligung der Versicherten bei den Datenverantwortlichen einer digitalen Pflegeanwendung nach § 40a erhobenen Daten dürfen von den Pflegekassen und den privaten Pflegeversicherungsunternehmen, die die private Pflege-Pflichtversicherung durchführen, ausschließlich zum Zwecke der Unterstützung der Versicherten bei der Durchsetzung des Herausgabeanspruches nach Absatz 1 Satz 1 in Verbindung mit § 94 Absatz 1 Nummer 10a verarbeitet werden.

Kurz erklärt

  • Versicherte haben das Recht, ihre Gesundheitsdaten kostenlos und sofort in einem interoperablen Format von digitalen Pflegeanwendungen zu erhalten.
  • Sie können verlangen, dass ihre Daten an eine digitale Pflegeanwendung, ihre Pflegekasse oder ihr privates Pflegeversicherungsunternehmen übermittelt werden.
  • Die genauen Anforderungen für das interoperable Format sind in der Digitalen Pflegeanwendungen-Verordnung festgelegt.
  • Pflegekassen und private Pflegeversicherungsunternehmen sollen die Versicherten bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche unterstützen, auch indem sie Daten im Namen der Versicherten anfordern.
  • Die gesammelten Daten dürfen nur zur Unterstützung der Versicherten bei der Durchsetzung ihrer Herausgabeansprüche verwendet werden.